Gone with the wind in Lampertheim Druckbutton anzeigen?
Geschrieben von: Beate Ambacher   

Bericht von Hanna Leisz  -  Vielen Dank Hanna!

Das war er also, mein erster (Sprint)Triathlon. Um es schnell vorweg zu nehmen: Es war großartig! Aber beginnen wir vorn. Mit Annas Unterstützung war ich organisatorisch bestens vorbereitet und hatte schon am Vortag mein Wohnzimmer in eine kleine Wechselzone verwandelt. Am Tag des Wettkampfes lief zunächst auch alles wunderbar, mein Magen hat sich trotz Aufregung über das Frühstück gefreut und der Liebste hat mich zu früher Stunde nach Lampertheim chauffiert und stand überhaupt moralisch und fotodokumentarisch an meiner Seite. Beim Rad-Check-In dann aber die erste Hürde: Anscheinend hatte sich einer dieser Lenker-Stöpsel (wie zum Henker heißen die?!) in Luft aufgelöst und die Kampfrichter zeigten sich unerbittlich! Ohne Stöpsel kein Triathlon!  ... 

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Ob ich denn keinen Korken dabei hätte? Nö, hatte ich irgendwie nicht. Also wurde improvisiert: Tempo rein in den Lenker und zurück zum Kampfrichter. Nicht ausreichend. Also Panzertape organisiert (danke DLRG-Jungs!) und drumgewickelt. Zurück zum Kampfrichter (dem ich glaube ich inzwischen ein bisschen leid tat) und: tadaa! Alles gut. Weiter in die Wechselzone, dort alles aufgebaut und von Anna abnehmen lassen, die direkt neben mir ihr Rad aufhängen durfte (nicht, dass ich sie beim Wechsel dann gesehen hätte…). Und schon saß ich am See und dachte: „Das sind hier doch mehr als 750 Meter!!!“ Die Warterei bis zum Start war dann etwas ätzend, aber zum Glück haben mir alle gut zugeredet und mir versichert, dass sie alle beim ersten Triathlon auch brustgeschwommen seien. Das hat mich dann tatsächlich etwas beruhigt, denn Brustschwimmen kann ich im Zweifel stundenlang. Als es zum Start auf der gegenüberliegenden Seite des Sees ging, haben Anna und ich uns dann etwas warm gelaufen und sind die letzten Meter zum Startpunkt seitlich im See geschwommen. Dann der Start der Männer, die Daumen wurden feste für die MTGler gedrückt und weiter ging es zur Startaufstellung der Frauen. Und ganz plötzlich war jegliche Aufregung weg. Ich war konzentriert, habe mich etwas hinten gehalten und los ging es. Ich fand mich schnell in einer Gruppe von fünf Frauen wieder, die ein für mich gut mitzuhaltendes Tempo schwammen. Meine altbekannte Mischung aus Brust und Kraul hat sich ziemlich schnell bewährt und auch der kurze Landgang, bei dem um ein Fähnchen gerannt werden musste, bevor es zurück ins Wasser ging, war kein Problem. Bei Boje Nummer drei hatte ich dann den Fuß einer anderen Dame im Magen, die sich daraufhin umdrehte und entschuldigte! Das fand ich so nett von ihr, dass ich sie schnell überholte. Und schon war das Schwimmen vorbei und ehe ich mich versah stand ich wieder in der Wechselzone. Kurz mit dem Trikot auf nasser Haut gekämpft, Socken, Schuhe, Helm und Brille und raus aus W1 aufs Rad. Gleich mal zwei eingesammelt, bis dann die Dame, deren Fuß ich noch kurz vorher im Magen hatte, an mir vorbeigeschossen kam. Hui, war die schnell! Aber auch ich dachte beim ersten Blick auf den Tacho: „Na, das läuft ja!“ 35-38 km/h! Wer mich kennt, weiß, dass das für mich als Angsthase verdammt schnell ist. Als mir nach einer Weile dann die ersten gequälten Gesichter auf der anderen Straßenseite entgegen kamen, dämmerte es mir: Rückenwind. Beziehungsweise gleich dann Gegenwind… Und so kam es auch. Aus den über 35 km/h wurden auf dem Rückweg 25-28 km/h. Und dennoch war ich mit dem letztendlich härtesten Teil des Wettkampfes hochzufrieden! Der Radurlaub auf Lanzarote mit meinem Papa und meinem Liebsten Anfang des Jahres hat sich ausgezahlt, dagegen kam Lampertheim in Sachen Wind dann doch nicht an. W2 ist nicht erwähnenswert, der erste Laufkilometer war eher so naja, das Highlight war die lautstarke Nora, die mich an der Rampe anfeuerte (Rampe? Welche Rampe??), aber dann wurden die Beine wie aus dem Nichts ganz leicht. 10-km-Wettkampftempo war gar kein Problem, die Frau mit dem Fuß und dem schnellen Rad wurde wieder eingesammelt und zack war ich Ziel und konnte gar nicht begreifen, dass es das schon gewesen sein sollte. Begrüßt wurde ich von dem Liebsten und dem Rest der MTGler. Es war wunderbar! Mir hat mein erster Wettkampf ebenso viel Spaß bereitet wie schon das ganze Training bei der MTG! Ihr habt mich als Rookie wirklich herzlich aufgenommen und ich freue mich auf alles was noch kommt! Next stop: Römerman! Und ich befürchte, da fühlt sich das Laufen dann anders an… :-)

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 27. Juni 2017 um 11:36 Uhr